Die im Fertigungsprozess entstehende Abwärme aus der Werkzeug- und Hydraulikkühlung der Spritzgießmaschinen sowie aus der Raumkühlung für Elektronikprozesse wird gespeichert und mit Unterstützung von Wärmepumpen bedarfsgerecht als Heiz- oder Kälteenergie genutzt. Ergänzend wurde eine Fläche von ungefähr 1.000 m2 mit einer Betonkernaktivierung ausgestattet. Im Fabrikneubau kann damit weitestgehend auf eine fossile Wärmeerzeugung verzichtet werden. Auch das benachbarte Bestandsgebäude kann seitdem mithilfe der Abwärme beheizt werden. Ein Ausbau der Gebäudeleittechnik sichert dabei eine optimierte Energienutzung. Die Energieeffizienz wird seitdem im Rahmen des systematischen Energiemanagements konsequent weiter ausgebaut. So erfolgte 2020 die Installation einer geregelten, zentralen Kunststoff-Granulat-Förderanlage. 2021 wurden die bestehenden Heizölkessel in weiteren Gebäuden ersetzt und das gesamte Heizsystem als Hybrid-Lösung (Gasbrennwert kombiniert mit Industrie-Wärmepumpen) umgesetzt. Der Produktionsbetrieb könnte im Winter 2022/23 nur mit den Wärmepumpen aufrechterhalten werden, auch wenn kein Gas verfügbar wäre. (Bürobereiche könnten dann allerdings nicht beheizt und besetzt werden). Ab 2023 betreibt WERMA außerdem PV-Anlagen mit einer Leistung 350 kWp. Alle verfügbaren und statisch möglichen Bestandsflächen werden dann für Solarenergie genutzt und ca. 80 % des Solarstromes für den Eigenverbrauch verwendet.
Eingesetzte Technologien
Abwärmenutzung, Pufferspeicher, Gebäudeleittechnik, LED-Beleuchtung mit Tageslichtsteuerung, 2 Industrie-wärmepumpen (208 kW, JAZ 5,9), Gasbrennwertheizung (als Hybridheizung), PV-Anlage (350 kWp)
Angaben zum Unternehmen
Unternehmensname | WERMA Signaltechnik GmbH + Co. KG |
Hauptsitz | Rietheim-Weilheim, Baden-Württemberg |
Branche | Elektrotechnik, Signaltechnik |
Bewertungskriterien zum Projekt
Energieeffizienz | Stromverbrauchssenkung: 200 MWh/a Heizölverbrauchssenkung: ca. 430 MWh/a Ab 2023 mithilfe von Photovolatikanlagen: 330 MWh Stromerzeugung |
CO2-Einsparung | Energieverbrauchssenkung:108 t CO2e/a Ab 2023 mithilfe von Photovolatikanlagen: 106 t CO2e/a |
Investitionen | 600.000 € ursprüngl. Wert für 2021 und davor 220.000 € für Gas-Hybridheizung (nach Abzug Förderung), 315.000 € für PV–Anlage |
Amortisationszeit | ~ 5 Jahre (inkl. PV-Anlage) |
Förderprogramme | BAFA-Förderung für Abwärmenutzung, Wärmepumpen sowie für die Konzeption und Installation der Gas-Hybrid-Heizung |
Übertragbarkeit | Das Gesamtkonzept und auch verschiedene Einzelmaßnahmen können gut auf andere Firmen (KMU und auch größere Unternehmen) übertragen werden. |