Der mobile Wärmetransport geht auf eine Initiative ehrenamtlicher Mitarbeiter der Landsberger Energie Agentur LENA e. V. zurück. Ein Team von Ingenieuren der LENA Service GmbH hat dieses Projekt dann in Landsberg am Lech voran-getrieben. Nun werden sukzessive mehr landkreiseigene Liegenschaften über mobile Wärmespeicher angebunden. Im Lechtalbad in Kaufering wurde 2019 das erste Projekt zur Nutzung von Abwärme mittels mobiler Wärmespeicher umgesetzt. Die angelieferte Wärme ersetzt große Teile des Wärmebedarfs, der ursprünglich vollständig mit Erdgas gedeckt wurde. Unter Berücksichtigung des Transportaufwandes können damit bis zu 300 t/a CO2 eingespart werden.
Die Belieferung durch bislang ungenutzte Wärme von einer nahegelegenen Biogasanlage (6,5 km) erfolgt mit zwei mobilen Wärmespeichern im Wechsel. - Seit Juli 2020 werden neue, deutlich effizientere Wärmespeicher im Lechtal-bad eingesetzt. Die LENA Service GmbH hat auf Basis von bestehenden Vorentwicklungen eine eigene Latentwärme-speicher-Entwicklung auf den Weg gebracht (Hersteller: swilar eetec GmbH). Das Herz des neuen mobilen Wärme-speichers ist ein in Edelstahl gefertigter Rohrbündelwärmetauscher. Der Speicher kann bei voller Beladung bis zu 2,5 MWh Abwärme aufnehmen und an eine Wärmesenke anliefern. Im Lechtalbad wurde die bestehende Heizungsanlage im Laufe der Projektlaufzeit so angepasst, dass die Rücklauftemperaturen zum Wärmespeicher möglichst gering sind und entsprechend viel Wärmeenergie entnommen werden kann. Ab Mai 2022 wird ebenfalls das Sommerbad Greifen-berg versorgt. Hier werden voraussichtlich 175 MWh Wärme p. a. umgesetzt. 2023 kommt am selben Ort die Wärmever-sorgung für ein Seniorenheim hinzu. Beide Liegenschaften führen zu einer CO2-Einsparung von 200 t/a. Die Vollkosten für die Wärmebereitstellung liegen, in Abhängigkeit von der Anzahl der täglichen Fahrten, der transportierten Menge und den Umfuhrkosten, zwischen 4,0 und 7,5 ct/kWh und damit vergleichbar zu fossilen Heizlösungen.
Eingesetzte Technologien
Latentwärmespeicher i. V. m. einem Rohrbündelwärmeübertrager zur Speicherung u. Transport von Wärme.
Angaben zum Unternehmen
| Unternehmensname | LENA Service GmbH |
| Projektstandort | Landsberg am Lech, Bayern |
| Branche | Erneuerbare Energien / Energieausrüster und Lösungen |
Bewertungskriterien zum Projekt
| Energieeffizienz | 2.487 MWh/a |
| CO2-Einsparung | 500 t CO2e/a |
| Investitionen | 1.270.000 € |
| Amortisationszeit | 3 bis 8 Jahre |
| Förderprogramme | Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMU) mit einem Volumen von rund 1,4 Mio. EUR im Rahmen des Förderaufrufs für Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte gefördert. |
| Übertragbarkeit | Die mobilen Wärmetransportcontainer schaffen eine Lösung für die flexible Nutzung von Abwärme höherer Temperaturen, die über den Bau eines direkt angeschlossenen Fernwärme-netzes nicht wirtschaftlich zu erschließen wäre. Weitere geeignete Abwärmequellen sind Betriebe der thermischen Abfallbehandlung oder energieintensive Industrien in einer Entfernung von bis zu 15 km für die Versorgung großer Immobilien, Bäder oder Sportanlagen. |
