Am Standort Düsseldorf wurde ein weiteres Modul als Pilot entwickelt. Hier wurde der Fokus auf die Sprühtrocknung, dem energieintensivsten Prozessschritt bei der Herstellung von Pulverwaschmitteln, gelegt und dieser vollständig digitalisiert. Zu diesem Zweck wurden mehr als 50 Sensoren an dem Sprühturm installiert, die kontinuierlich Daten an das Digital Backbone liefern. Dies ermöglicht die vollautomatische Auswertung von Drücken, Temperaturen und Volumenströmen. Eine Echtzeit-Energiebilanz kann erstellt werden, wodurch nicht nur Optimierungspotenziale in Bezug auf den steady-state-Zustand des Prozesses, sondern auch der Einfluss von Produktwechseln oder Störungen an upstream/downstream-Equipment transparent wird. Dies erlaubt eine ganzheitliche Analyse und Identifikation von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Durch die Implementierung einer automatischen Prozessregelung basierend auf historischen Werten und aktuellen Sensordaten wird eine maximal mögliche Stabilität des Sprüh-trocknungsprozesses mit konstanter Produktqualität bei minimalem Energieverbrauch erzielt. Zu diesem Zweck erfolgte ein vollumfängliches Upgrade des Sprühturms (z. B. durch den Einsatz von Frequenzumrichtern) zur digitalisierten Regelung sämtlicher Volumenströme. Als Resultat der automatischen Prozessregelung konnte der Energieverbrauch des Sprühturms um 5 % gesenkt werden (zusätzlich zu 15% Energieeinsparung seit Beginn der Digitalisierung 2013).
Eingesetzte Technologien
Digitalisierung der Datenerfassung des Sprühtrocknungsprozesses, automatischen Prozessregelung
Angaben zum Unternehmen
Unternehmensname | Henkel AG & Co. KgaA |
Projektstandort | Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen |
Branche | Konsumgüter |
Bewertungskriterien zum Projekt
Energieeffizienz | Wärmeverbrauchssenkung: 1.800 MWh/a Stromverbrauchssenkung: 300 MWh/a |
CO2-Einsparung | 465 t CO2e/a |
Investitionen | 600.000 € |
Amortisationszeit | unter 3 Jahren |
Übertragbarkeit | Hauptinfrastruktur im „Digital Backbone“ ist so eingerichtet, dass die Einführung weiterer Technologien konzernweit möglich ist. Es können auch zusätzliche Nachhaltigkeitsaspekte wie der Wasserverbrauch oder die Abfallentstehung sowie betriebliche Leistungskennzahlen wie die OEE (Overall Equipment Effectiveness Kennzahl) einbezogen werden. Der Ansatz einer digitalen Energiemanagementinfrastruktur ist prinzipiell auf größere Unternehmen des produzierenden Gewerbes übertragbar. Diese Unternehmen müssen sich jedoch ein entsprechendes Instrument zum Energiemonitoring zuschneiden lassen. |