SCHOTT AG

Die Schott AG hat im Jahr 2020 das Ziel „Klimaneutral bis 2030“ zu einem zentralen Bestandteil Konzernstrategie gemacht. Schott ist ein energieintensives Unternehmen und handelt nach dem Prinzip Vermeiden, Reduzieren, Kompensieren.

Das Programm „Zero Carbon“ besteht aus einem Aktionsplan mit vier Handlungsfeldern: Kurz- bis mittelfristige Erfolge werden durch die vollständige Umstellung des Strombedarfs auf Grünstrom (dieses Ziel wurde bereits 2021 erreicht), der Steigerung der Energieeffizienz in der Produktion und der Kompensation von Emissionen erreicht. Der Technologiewandel dagegen ist eine langfristige Aufgabe und zugleich die größte Herausforderung. Bei der Entwicklung neuer Technologien fokussiert Schott sich besonders auf den energieintensivsten Prozessschritt der Glasschmelze. Bisher beheizt Schott seine Glasschmelzwannen vor allem mit dem fossilen Energieträger Erdgas, teilweise auch mit Strom. Langfristig möchte das Unternehmen soweit wie möglich auf fossile Energieträger verzichten. Diese Veränderung erfordert einen massiven Umbruch in der Glasproduktion mit zum Teil bahnbrechenden Innovationen. Dabei werden vor allem die Transformationspfade Elektrifizierung auf Basis von Grünstrom und die Wasserstofftechnologie verfolgt.

Beim Projekt PLANET 1 des Unternehmens geht es um die industrielle Erforschung der komplexen Wechselwirkungen im Glasschmelzprozess, bei dem der elektrische Heizanteil auf über 60 Prozent erhöht wird. Im Projekt PROSPECT wird ein Konzept für den Glasschmelzprozess mit nahezu vollständiger elektrischer Beheizung entwickelt. Mit Unterstützung des von der EU geförderten Entwicklungsprogramms H2 Industrie hat Schott ein weiteres Entwicklungsprojekt aufgesetzt, bei dem es um die Beimischung von Wasserstoff zu Erdgas zur Beheizung von Glasschmelzwannen  geht.

Die Technologie- Roadmap zielt darauf ab, dass die Entwicklung neuer Schmelztechnologien ab 2025 erste großtechnische Pilotanlagenmöglich macht. Konkrete Maßnahmen: kurz und mittelfristig: Umstellung auf grünen Strom, zahlreiche Energieeffizienzmaßnahmen, sowie die Kompensation von THG-Emissionen. Der Konzern startet heute mit Versuchen im großindustriellen Maßstab mit dem Ziel die Produktion langfristig komplett von Erdgas auf Strom und Wasserstoff umzustellen.

Konkrete Maßnahmen

Umstellung auf grünen Strom. F&E-Projekt zum Einsatz von Elektrizität und H2 im Schmelzprozess. Steigerung der Energieeffizienz an Anlagen, Gebäuden und den  Schmelzwannen

Angaben zum Unternehmen

Unternehmensname SCHOTT AG
Hauptsitz Mainz
Branche Spezialglas

Bewertungskriterien zum Konzept

Klimaschutzziele Bis 2030 Transformation zum klimaneutralem Unternehmen nach dem Prinzip "Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren“.
Einsatz Erneuerbarer Energien und Energieerzeugungsanlagen Seit 2021 100% Grünstrom über Zertifikate, seit 2022 zusätzlich auch über PPAs. Keine eigenen erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen. Erdgas weiterhin Hauptenergie- träger in der Glasschmelze.
Bilanzierung der direkten oder indirekten Treibhausgas-Emissionen (Standards, PCF) Berechnung des Corporate Carbon Footprint basierend auf der marktbasierten Methode des Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol). Fokus auf Scope 1 und 2. Bisher Scope 3 nur im Bereich der Mobilität der Mitarbeiter berücksichtigt, aber Ausweitung geplant.
Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen und zur Steigerung der Energieeffizienz

Fokus auf Technologiewandel in der Glasschmelze auf Basis von Elektrifizierung und H2-Technologien. Ziel: 2025 erste großtechnische Pilotanlagen zur emissionsarmen Glasherstellung in Betrieb zu nehmen.

Um die Energieeffizienz zu steigern werden zahlreiche Energieeffizienzmaßnahmen durchgeführt.  Hierzu gehören zum Beispiel: Beschaffung effizienterer Produktionsanlagen, Wärmerückgewinnung, oder die Beheizung der Gebäude durch Wärmepumpen.
THG-Kompensation nicht vermeidbarer Emissionen Auswahl von Kompensationsprojekten nach dem Verified Carbon Standard  (VCS) oder dem Goldstandard.
Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz Ein Team von Experten im Energiemanagement evaluiert jährlich eine Vielzahl von Energieeinsparpotentialen in der Fertigung. Konkrete Beispiele sind Wärmerückgewinnung (Einsparung von Fernwärme), Erweiterung Druckluftversorgung, sowie Walzenkühlung. Allein diese Maßnahmen sparen rund 2000 Tonnen CO2 ein. SCHOTT arbeitet  außerdem mit Kunden und anderen  Partnern an Konzepten zur Kreislaufwirtschaft. Das beinhaltet zum Beispiel Themen wie Recycling, Reduzierung von Materialeinsatz, oder das Ersetzen von Materialien.
Nutzung öffentlicher Mittel und Forschungsgelder Programme zur Technologieentwicklung: „Dekarbonisierung in der Industrie“, EU Entwicklungsprogramm H2-Industrie.

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