ProTherm Mertingen – Nahwärme im Kreislauf denken

GP JOULE Think GmbH & Co. KG

GP JOULE ist Systemanbieter für integrierte Energielösungen in der Sektorenkopplung und etabliert neue, regionale Wertschöpfungsketten. Die ProTherm Mertingen GmbH wurde 2016 von der Gemeinde Mertingen zusammen mit GP JOULE gegründet mit dem Ziel, den Ort Mertingen mit regenerativer und preiswerter Wärme aus der Region zu versorgen. Heute werden Gemeindeobjekte, Privathäuser und die Molkerei Zott mit klimaschonender Nahwärme versorgt.

Maierhof Buttenwiesen: Teil der Gemeinde Mertingen, ein Zentrum für reg. Energien (Leistungskap. 3 MW) / Bild: GP Joule

Projektbeschreibung

Die ProTherm Mertingen wurde 2026 gegründet und befindet sich zu 55% in der Hand der Gemeinde und zu 45% bei GP JOULE. GP JOULE agiert gegenüber der ProTherm als Dienstleister und übernimmt den Service, die Betriebsführung und das Kundenmanagement der Wärmeversorgung.
Als hauptsächliche Wärmequelle dient bisher nicht genutzte (Ab-)Wärme aus zwei Biogasanlagen (BGA). BGA „Bio-energiecentrum BENC“ verwertet hauptsächlich Biomasseabfälle von der Molkerei ZOTT und weiteren Betrieben aus dem Umland, und läuft das ganze Jahr über auf Grundlast wie auch die BGA „Waschulzik“. Das Heizhaus in unmittelbarer Umgebung der BGA Waschulzik wurde ergänzt um einen Gaskessel zur Reserve- und Spitzenlastabdeckung sowie Pelletkessel und einen 12 m3 thermischen Pufferspeicher. Das lokale Bioabfallsubstrat stammt aus kommunaler Biotonnenleerung und Material aus der Landschaftspflege und Reitanlagen. Alles zusammen liefert ca. 1,6 Mio. m³/a Biogas und stellt mit einer installierten BHKW-Leistung von ca. 3 MW Strom her. Die BHKW-Abwärme wird in das Nahwärmenetz eingespeist. In den Wintermonaten werden Erdgaskessel bei ZOTT zur Reserve- und Spitzenlastabdeckung für das Wärmenetz genutzt. Wenn in den wärmeren Monaten der Wärmebedarf insgesamt sinkt, werden die Spitzenlastkessel nicht mehr benötigt und ZOTT greift im Gegenzug auf die klimafreundlichere und preiswertere Wärme von den Biogasanlagen zurück.
Ausblick: Die Nahwärmeerzeugung soll bis Ende 2023 um eine Großwärmepumpe und PV-Anlagen ergänzt werden.

Angaben zum Unternehmen

 

Unternehmensname

 

GP JOULE Think GmbH

Land/Bundesland

 

Bayern

Branche

 

Projektbau / -entwicklung

 

Bewertungskriterien zum Projekt

Energieeffizienz

Senkung des Energieverbrauchs

ca. 6.750 MWh / Jahr (Wärme)

Prozentuale Energieeinsparung

80 % (Prozess Gebäudeheizung)

Klimaschutz

 

CO2-Einsparung

1.417 Tonnen CO2e / Jahr

Wirtschaftlichkeit

Investitionen

7 Mio. €

Amortisationszeit

mehr als 8 Jahre

Förderprogramme

 

Andere Bundesförderung, KfW-Förderprogramme

Übertragbarkeit

Das Projekt wird regelmäßig auf Fachkonferenzen als Showcase präsentiert.