Abwärmenutzung und bedarfsgeregelte Nutzung der Maschinenabsaugung

Die J. Schmalz GmbH senkt die Heizwärmeenergie um 725 MWh mithilfe Abwärmenutzung und bedarfsgeregelter Nutzung der Maschinenabsaugung.

J. Schmalz GmbH Gebäude in Glatten
Methode: Abwärmenutzung / Wärmerückgewinnung 
Branchentyp: Produktion Güter / Fertigung
Standort: Glatten
Unternehmen: J. Schmalz GmbH 
Verfahren: Bedarfsgeregelte Nutzung von Maschinenabsaugung und Heizen

Ausgangszustand

Die J. Schmalz GmbH hat bei dem Neubau eines im Jahr 2019 bezogenen Fabrikgebäudes Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs berücksichtigt. Für die Wärmeerzeugung wird eine Holzhackschnitzelanlage für die Grundlast betrieben. Für die Spitzenlasterzeugung wird Öl verwendet.  

Maßnahmen

Die J. Schmalz GmbH in Glatten hat in dem neuen Fabrikgebäude mit einer Größe von 11.500 m Maßnahmen zur Abwärmenutzung, ein innovatives Heiz- und Kühlkonzept sowie eine Geothermieanlage mit Erdwärmesonden umgesetzt.

Im Fabrikgebäude kann die Abwärme aus der Abluftabsaugung von den Maschinen über einen Rotationswärmetauscher in der Raumlufttechnik zur effizienten Hallenheizung genutzt werden. Dabei sind sämtliche CNC-gesteuerten spanabhebenden Maschinen für Dreh- und Frästeile (etwa 40 Stück) an der Absauganlage angeschlossen. Zur Kühlung der bei der Bearbeitung am Werkstück entstehenden Wärme wird Kühl-Schmierstoff eingesetzt. Die durch die Verdunstung des Kühlschmierstoffs entstehende Abluft wird zentral aus dem Maschinenraum abgesaugt. Der Rotationswärmeübertrager führt die Energie aus der Abluft wieder an die Raum-Zuluft. Die aus Abluft wiedergewonnene Wärme sowie die reduzierte Abwärme durch Abschaltung der Absaugung an stillstehenden Maschinen beträgt insgesamt 725 MWh/a als Wärmeenergieeinsparung bei einer Luftleistung der Maschinenabsaugung von 30.000 m³/h und einer Ablufttemperatur von 25,4 °C sowie einer Zulufttemperatur von 18 °C. Durch das Herunterregeln der Absauganlage im Fall von einzelnen Stillständen der Maschinen bis hin zur Abschaltung bei Komplettstillstand werden zusätzlich jährlich ca. 43 MWh Strom eingespart.

Des weiteren versorgt die Geothermieanlage die Fußbodenheizung mit effizienter Niedertemperaturwärme. Die Wärmepumpen der Geothermieanlage arbeiten bei einer Leistungszahl (COP) von 4,3. So können 200 MWh/a Wärmeenergie zur Heizung und ebenfalls 200 MWh/a zur Kühlung (Spritzgussmaschine, Deckenkühlgeräte und Qualitätssicherungsmessraum) umweltfreundlich erzeugt werden. Das Fabrikgebäude ist mit Sheddächern ausgerüstet, die die direkte Sonneneinstrahlung und die entstehende Wärme vermeiden. Eine weitere Maßnahme sind die Photovoltaik-Anlagen auf dem Hallendach.

Absolute Energieeinsparung: 725 MWh/a Wärmeenergie (Maschinenabsaugung und Herunterregeln der Absauganlage)
Zusätzlich 200 MWh/a Wärmeenergie (Geothermieanlage)
Relative Energieeinsparung: 86 % (bezogen auf die Maschinenabsaugung)
Förderung: Rotationswarmeübertrager über das KfW-Energieeffizienzprogramm – Abwärme Investitionszuschuss 494
Inbetriebnahme: 05/2019
Kontakt: J. Schmalz GmbH
Ansprechpartnerin: Manja Hies
E-Mail: manja.hies@schmalz.de
Telefon: +49 (0) 7443 2403 7205

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