Abwärmenutzung von Bandtrocknern und Druckluftkompressoren zur Raumheizung

Das in Visbek ansässige Unternehmen Holzmühle Westerkamp GmbH bereitet unbehandelte Holzspäne aus den Sägewerken zu Holzmehl, Holzfasern, Holzgranulaten und Holzcompounds auf. Diese werden in der Lebensmittel- und Futtermittelindustrie, für die Saatgut-Pelletierung, Bodenbeläge und biobasierte Compounds genutzt.

Zur Trocknung der Holzspäne wird ein Bandtrockner eingesetzt. Der bisher eingesetzte Bandtrockner lässt die beim Trocknungsprozess anfallende Abwärme ungenutzt, da er keine Wärmerückgewinnungseinheit aufweist. Dies gilt auch für die drei im Betrieb eingesetzten Druckluftkompressoren.

Die erforderliche Trocknung der Holzspäne verursacht den Großteil des Energieverbrauchs der Holzmühle Westerkamp. Die Trocknungswärme wird mithilfe einer Holzhackschnitzelheizung erzeugt, deren CO₂-Ausstoß gegenüber konventionellen Trocknungsanlagen geringer ausfällt. Hier liegen die größten Potenziale zur weiteren Senkung des Energieverbrauchs und damit der CO₂-Emissionen.

Ein neuer, leistungsfähigerer Bandtrockner (9-10 t/h) mit Wärmerückgewinnungseinheit ersetzt den alten Bandtrockner (3-4 t/h) zur Trocknung der Holzspäne. Die beim Trocknungsprozess anfallende Abwärme wird dabei im Wärmekreislauf des neuen Bandtrockners zur Vorwärmung verwendet. So wird ein besseres Trocknungsergebnis erreicht und der Energieverbrauch sowie der CO₂-Ausstoß werden gesenkt. Der Bandtrockner mit Wärmerückgewinnung ist zudem an eine neue Biomasseheizung angeschlossen.

Der alte Bandtrockner wird für die Haferspelzentrocknung verwendet. Die Wärmeerzeugung erfolgt nicht über einen vorhandenen Gasanschluss, sondern über ein aufgebautes Wärmenetz, das über die Biomasseheizung versorgt wird. So kann auf fossile Brennstoffe zur Wärmeerzeugung verzichtet werden.

Die drei alten Druckluftkompressoren werden durch drei effizientere Druckluftkompressoren mit Wärmerückgewinnung ersetzt. Die Abwärme wird für die Beheizung der Büro- und Aufenthaltsräume genutzt. Dadurch werden nur geringfügige Kapazitäten für deren Beheizung über eine Holzpellet-Heizung benötigt. Diese dient lediglich als Back-up-Modul.

Des Weiteren sind folgende Maßnahmen zur Senkung des Energie- und CO₂-Verbrauchs umgesetzt worden. Das im Jahr 2022/2023 neu gebaute Verwaltungsgebäude ist eine Holz-/Stahlbetonkonstruktion. Das Verwaltungsgebäude wird mittels Photovoltaik-Anlagen (Leistung: 30 kW_p) und Luft-Wärmepumpe versorgt. Auf den 2022 neu gebauten Hallendächern sind ebenfalls Photovoltaik-Anlagen installiert (Leistung: 970 kW_p). Der selbst erzeugte Strom wird größtenteils für die Produktionsanlagen (Mühlen, Pressen, Druckluft) und für E-Stapler und E-Autos genutzt. Die Beleuchtung in den Hallen erfolgt mittels LED-Leuchten mit Lichtsensoren und es werden Elektro-Stapler eingesetzt.